Freitag, 22. November 2013

RX10 - Funktionselemente und Bedienung

Zwischendurch etwas Theorie, nachdem bei uns das Wetter grau in grau ist und damit leider nur sehr mäßige Bilder entstehen - egal mit welcher Kamera.

Nach meiner anfänglichen Überraschung über das hohe Gewicht gewöhnt man sich relativ schnell daran etwas mehr in der Hand zu halten. Auffallend ist, dass der Schwerpunkt eindeutig beim Objektiv liegt, was bei diesem Objektiv mit seinen Fähigkeiten aber nicht sonderlich verwundert.

Die Schalter sind alle sehr wertig und gut zu bedienen. Ich finde auch, dass die Abdeckung der Speicherkarte entgegen dem was ich bisher darüber im Internet gelesen habe, sehr gut gelöst ist und die Karte auch einfach zu entnehmen ist, wobei ich sagen muss, dass ich vermehrt die Wifi Funktion nutze, wenn ich wieder mal einige Fotos gemacht habe. Die Übertragung dauert zwar einen Moment aber es funktioniert bisher ohne Probleme - ich muss nur meinen Server am Laufen haben, da ich ein Verzeichnis dort für den Import der Fotos angelegt habe. Die Wifi Importe werden übrigens nach Datum sortiert (pro Tag wird ein entsprechender Ordner mit dem Datum als Beschriftung angelegt).

Der Handhabung des Zoomobjektivs habe ich noch einiges an Aufmerksamkeit geschenkt und bin mittlerweile beim stufenlosen Zoom angelangt (beim Betätigen des Objektivringes) da man damit wirklich mm genau einstellen kann. Für grössere Einstellungen verwende ich meist den Zoomhebel am rechten Daumen. Die Geschwindigkeit ist sicher nicht berauschend und ginge mit einem manuellen Zoom vermutlich um einiges schneller - aber man kann nicht alles haben, denn in der Videofunktion zoomt die Kamera angenehm langsam, wodurch die Videos nicht unscharf werden und der AF dann ständig nachstellt. Wen es interessiert - eine Zoomfahrt von 24 nach 200 mm (oder zurück) dauert etwa 3,1 sek. Um mit dem Zoomring von 24 nach 200 (oder retour) zu fahren, muss man den Zoomring am Objektiv exakt 1/2 Umdrehung drehen. Es ist also durchaus möglich, das ohne umgreifen zu bewerkstelligen.

Zum Sucher kann ich sagen, dass die Qualität für meine Begriffe sehr gut ist und man kann sich dort alles einblenden lassen was man auf dem Display auch zu sehen bekommt. Das geht sogar soweit, dass man das Display im Menü wegschalten kann und die Kamera dann ausschließlich über den Sucher steuert (oder auch umgekehrt). Er verfügt auch über einen Augensensor, der sehr empfindlich ist und oft auch unerwünscht auf den Sucher umschaltet (bspw. beim betätigen der Menütaste mit der Rechten Hand bzw. beim Benutzen des Klappdisplay wenn man die Kamera an den Bauch hält). Leider gibt es dafür keine Einstellung der Empfindlichkeit, wobei das im Normalfall nicht ein Problem darstellen sollte.

Die einzelnen Einstellräder brauche ich glaube ich nicht aufzählen, da findet man im Internet genügend Abbildungen, ich möchte aber zu der Konfigurierbarkeit etwas sagen (ergänzend zu meinem vorigen Beitrag). Grundsätzlich ist die Kamera extrem gut zu konfigurieren. Einen kleinen Schwachpunkt finde ich beim Daumenrad unter dem LCD, da ich dieses noch nicht frei belegen konnte (vielleicht habe ich die Möglichkeit dazu noch nicht gefunden). Ich muss aber sagen, dass die Funktionen die im Moment drauf sind, ganz gut funktionieren, da ich mir auf die Taste C die Messfelder gelegt habe (Matrix, Mittenbetont, Spot) um im Falle eines Spontanen Portraits oder wenn es die Lichtverhältnisse erfordern, ruck zuck umschalten zu können.

Ebenso ist es möglich, bei ausgewählter SCN Betriebsart, mit dem Daumenrad einfach zwischen den verschiedenen Modi um zu schalten bzw. beim Panorama die Richtung wohin man die Kamera schwenkt zu ändern. Was mir etwas fehlt ist die Möglichkeit, das Rad mit der ISO Funktion zu belegen, wenn man z.B. eine ISO Reihe machen möchte - die Nikon D90 lies sich hier super Konfigurieren, bei der RX10 hab ich es noch nicht entdeckt bzw. geht es vielleicht gar nicht?

Es gibt am Programmwahlschalter eine Einstellung für Video - wenn man aber in den Fotomodi auf die Movietaste drückt, wird genauso gefilmt. Ob hier noch andere Einstellungen der Kamera verändert werden hab ich bisher noch nicht heraus gefunden.

Das Steuerrad an der Rückseite der Kamera ist wiederum mit sehr vielen Einstellungen zu belegen, unter anderem auch direkt mit der ISO Funktion, wobei dieses Rad nicht so gut zu erreichen ist, wie das Daumenrad. Mittels der Taste FN kommt man in ein Menü, in dem man die wichtigsten Einstellmöglichkeiten legen kann und dann durch einfaches drehen des Steuerrades wird da dann ausgewählt. Dazu möchte ich sagen, dass man, wenn das alles konfiguriert ist, eigentlich nicht mehr ins Menü einsteigen muss.

Eine kleine Kritik hätte ich dann noch, da man zwar den Datentransfer auf ein Smartphone auf eine Taste legen kann, nicht jedoch den Transfer mittels Wifi. Vieleicht ändert Sony ja ihre Updatepolitik und wir sehen diese Einstellmöglichkeit bei einem Firmwareupdate (meine RX100 läuft aber immer noch auf V1.00 - die Hoffnung ist eher gering)

Noch ein paar Worte zur Wifi Funktion bzw. Steuerung der Kamera mittels Smartphone. Ich finde diese Möglichkeit vor allem für Selbstportraits genial. Schade finde ich aber, das man eine Videoaufzeichnung nicht per Smartphone starten bzw. beenden kann, denn so etwas hätte ich diese Woche bereits brauchen können. Die Möglichkeiten der Steuerung sind auch sehr begrenzt: Zoom, Auslöser, Selbstauslöser einstellen und Blitz auto oder aus. Die Koppelung klappt übrigens sehr gut (ich verwende aktuell Android). Man tippt einmalig ein Passwort ein und ab dann koppeln sich die Geräte, wenn man im Menü den Punkt anklickt, von alleine.

Das Blitzgerät muss übrigens per Taste geöffnet werden und - große Enttäuschung - es lässt nicht nicht wie bei der RX100 nach hinten klappen um indirekt zu blitzen. Diese Funktion finde ich bei der RX100 echt eine Bereicherung und ich hätte sie mir auch bei der RX10 gewünscht - hier will Sony offenbar zusätzliche Blitzgeräte verkaufen.

Die Kamera verfügt auch über einen dezidierten Blendenring, der allerdings von der Bedienung her etwas gewöhnungsbedürftig ist, da einerseits das Objektiv einen entsprechend großen Durchmesser hat und andererseits die Griffzonen seitlich zwar rutschsicher sind, aber ich fände es besser, wenn der Blendenring genau anders rum funktionieren würde (bei Blende 16 sollte Blende 2,8 sein) da man den Ring in diesem Fall besser greifen und bedienen könnte. So muss man immer irgendwie unnatürlich greifen (ist ein wenig schwer zu beschreiben - muss man selber probieren)

Abschließend möchte ich die Haptik der Kamera noch etwas erklären, für jene die die Kamera noch nicht in Händen halten konnten. Ohne den massiven Griff für die rechte Hand wäre die Kamera schlicht nicht oder nur sehr unsicher bedienbar, da das Lichtstarke Objektiv maßgeblich für das hohe Gewicht der Kamera verantwortlich ist - da dieser aber vorhanden ist, hat man die Kamera stets sehr gut in der Hand.

Die Kamera ist von der Grösse her mit einer kleinen DSLR mit Kitobjektiv vergleichbar und macht einen sehr wertigen Eindruck. Die Finger landen nahezu von selbst auf den dafür vorgesehenen Bedienelementen (linke Hand Objektiv, Programmschalter, Menütaste; rechte Hand Griff, Zoomhebel, Daumenrad umliegende Tasten - alles unterhalb der FN Taste ist nicht ohne Bewegung der Hand erreichbar).

Insgesamt möchte ich sagen, dass die Kamera auch von der Bauart her sehr gelungen ist. Für Menschen mit sehr großen Händen mag sie zu klein sein, aber im Bereich der Bridgekameras gibt es nichts grösseres - da müsste man dann zu einer DSLR ausweichen.

Ich denke zur Kamera selbst ist das meiste gesagt und ich hoffe, dass sich das Wetter bessert, damit ich demnächst einige schöne Bilder einstellen kann.

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